Nach einem stressigen Tag schmeiße ich kurzerhand mein Tackle in meinen Honda und fahre zu Dennis. Er erzählt mir auch von einem anstrengenden Tag und so geben wir uns keine große Mühe den Wagen ordentlich zu packen, sondern stopfen sein Tackle einfach noch irgendwie in den Wagen, sodass dieser, trotz des stark reduzierten Gepäcks, zum Bersten gefüllt ist. Wir treffen am Rückhaltebecken ein, fahren bis zu unserem Angelplatz vor, da die Schranke nicht geschlossen ist, und laden schnell unser Tackle aus um den Wagen schnellstmöglich wieder auf die erlaubten Pfade zu lenken. Dennis schlägt mit der Machete den Platz für das Bivy frei und wir errichten unser Camp. Nun erst kommen die Angeln dran. Nach einer kurzen Besprechung, betreffend der Positionierung, stellen wir ein Rod Pod links zur Hälfte ins Wasser und das Andere rechts in eine Schilfschneise. Wir haben uns entschieden unsere Ruten abwechselnd auf die Pod´s zu legen. Also im 1-2-1-2 System. Wobei die 1 für Dennis‘ Ruten und die 2 für meine Ruten steht. Mit diesem System ist es uns möglich die beiden angefütterten Spots mit jeweils einer Ruten von Dennis und von mir zu befischen. Der eine Spot liegt knappe 30 Meter links von uns vor einem Seerosenfeld. Der zweite Spot liegt ca. 60 Meter entfernt, ziemlich gerade vor uns, ebenfalls vor einem Seerosenfeld. Natürlich haben wir diese beiden Spots bereits zwei Tage vorher angelegt. Also schon am Mittwoch, den 10.09.14. Da wir dieses mal ein bisschen präziser Angeln wollen haben wir uns entschlossen unsere Angeln mit einem kleinen Schlauchboot auszulegen. Diese Aufgabe übernimmt Dennis netterweise. Das Boot ist aber so klein, dass er darauf verzichtet Heidi mal mitzunehmen. Jeweils zwei Ruten werden gleichzeitig kurz vor den Seerosen ausgelegt und gleich noch ein bisschen angefüttert. Nachdem dies erledigt ist machen wir uns noch 2 Dosen Gulaschsuppe und essen dazu ein Baguette. Ein wenig schnacken wir noch, dann wird es aber auch schon zeit sich schlafen zu legen. Die Zeit ist schnell rumgegangen und es ist mittlerweile schon 2 Uhr. Samstagmorgen wachen wir schon um kurz nach 7 Uhr auf. Kurz vor 8 Uhr sieht Dennis plötzlich von seiner linken Rute die Schnur nach links wandern und haut an. Leider bekommt er keine Fühlung zum Fisch und holt nichts weiter als das Blei und einen leeren Haken raus. Aber dieser Biss zeigt uns, dass hier noch was gehen kann und er steigert unsere Zuversicht. Nach einem Kaffee holen wir die Ruten ein und legen sie erneut aus. Ich fische links mit einem Whity-Pool-Rig und rechts mit einem ganz normalen Combi-Rig. Um 09:30 Uhr hat Dennis an seiner rechten Rute einen Biss. Allerdings beißt der Fisch so zaghaft, dass erstmal kurz gewartet werden muss um sicher zu gehen, dass er auch richtig hängt. Dann haut Dennis an und drillt den Fisch eine kurze Zeit, bis es einen kleinen Ruck gibt und er ab ist. Jetzt haben wir die Nase voll. 2 Bisse nicht verwertet? Das darf nicht sein! Also setzen wir uns hin und basteln uns neue Rigs mit anderen Materialien. Nun legen wir die Ruten erneut aus, diesmal mit einem guten Gefühl. Am Abend legen wir die Ruten erneut aus und machen es uns anschließend im Bivy gemütlich und schlafen irgendwann ein. Um 4:30 Uhr piept plötzlich mein Bissanzeiger, doch bevor ich auch nur aus dem Schlafsack raus bin ist Dennis schon bei der Angel und wartet auf mich. Noch vollkommen verpennt frage ich, ob es ein Run an meiner Rute ist. Er sagt nur: “Natürlich an deiner Rute, deine Funke hat schließlich auch im Zelt gepiept!“ Ich komme bei meiner Angel an, sehe dass der Fisch weiterhin Schnur nimmt und haue an. Juhuu, der sitzt! Nun drille ich den Carp schön ruhig und langsam, da ich nicht möchte, dass er ausschlitzt. Ich mache das so langsam, dass Dennis schon die Geduld verliert. Endlich lande ich den Carp. Wir sind beide vollkommen überrascht. Den Karpfen kennen wir. Das ist der geiche Spiegler, den ich letztes Mal schon in diesem Rückhaltebecken gefangen habe. Da wir diesmal besser ausgerüstet sind, machen wir trotz der Dunkelheit ein Fotoshooting und lassen den Karpfen dann wieder in die Freiheit zurück. Kurz entschlossen entscheide ich mich dafür, dem Karpfen einen Namen zu geben. Schließlich fange ich ihn jetzt ja schon zum zweiten Mal! HARALD nenn ich ihn. Warum, das weiß ich auch nicht. Wir bringen die Rute wieder aus und legen uns nach einer Zigarette wieder schlafen. Leider tut sich bis zu dem Abbruch unseres Camps nichts mehr. Somit hat dieser Ansitz uns nur einen alten Bekannten beschert. Fazit: Der Ansitz hat mal wieder großen Spaß gemacht. Leider wurde er dadurch getrübt, dass Dennis zwei Bisse nicht verwerten konnte. Außerdem stellt sich uns nun die Frage, ob es Zufall war, dass wir Harald wieder gefangen haben. Vielleicht sind in diesem Rückhaltebecken nur 3-5 größere Karpfen vorhanden. Andererseits haben wir mit anderen Karpfenanglern gesprochen, die an dem kleineren See saßen und die haben in der Nacht auch zwei Bisse gehabt. Das wiederum spricht eigentlich für mehr Karpfen. Naja, das muss dann wohl ein weiterer Ansitz zeigen. Wir werden sehen! Am Ende bedanke ich mich hier bei Dennis für den super Ansitz und dafür, dass er so oft mit mir loszieht.
Test eines Altarms der Elbe (September 2014)
Seitdem Dennis die Aussicht auf das ASV-Ticket hat, interessiert ihn ein Altarm der Elbe sehr. Also beschließen wir diese mal zu befischen. Dazu suche ich im Internet nach dem Fischbestand, den Angelplätzen und der Grundbeschaffenheit. Leider sind alle Daten und Informationen, die ich finde, aus dem Jahr 2005 oder früher. Dort heißt es, dass der Karpfenbestand sehr gut ist. So in der Regel fängt man da laut Internet ca. 18-24Pfd Karpfen. In einem Forum steht, dass der Karpfenbestand anscheinend rückläufig ist (Thread von 2005). Ich denke mir nichts weiter dabei und mache mich per GoogleMaps und GoogleEarth mit Dennis zusammen an die Suche eines potentiellen Spots. Da man so aber nur begrenzt Informationen sammeln kann machen wir uns an einem Samstag mit dem Schlauchboot (ohne Motor) auf, um das Gewässer zu erkunden. Bei der Schleuse setzen wir unser Boot zu Wasser und fahren die Süderelbe hinauf. Nach einer ganz schön großen Strecke finden wir endlich eine kleine Lichtung wo keine Bäume und Büsche in das Wasser ragen und wo wir unser Camp aufschlagen können. An der gegenüberliegenden Schilfkante checken wir noch kurz den Untergrund und füttern uns dann dort und im Mittelwasser jeweils einen Spot an. Am folgenden Tag fahren wir wieder hinaus um anzufüttern. Ganz günstig trifft sich, dass wir einen kleinen Kanal finden, der an eine Strasse führt, sodass wir fortan nur noch dort unser Boot zu Wasser lassen und uns somit eine gute Strecke zu unserem Spot sparen. Am Montag stellt sich uns das Problem, dass mir die Information gegeben wird, dass das Südufer der Alten Süderelbe angeblich gar nicht beangelt werden darf. Daraufhin ändern wir unsere Pläne und wählen spontan einen anderen Spot, welchen wir nur per GoogleMaps inspiziert haben. An einem Dienstag geht es dann auch voller Erwartungen vollkommen überladen los. Dieses Mal müssen ja zu unserem üblichen Tackle auch noch 2 Schlauchboote in dem Wagen Platz finden. Das Wetter ist gut, soll sogar richtig warm werden. Da es die letzten Wochen aber nicht wirklich warm war mache ich mir deswegen keine großen Sorgen. Aber irgendwie steht dieser Ansitz schon von Anfang an unter keinem guten Stern! Da wir zum Wasser eine kleine Strecke zurückzulegen haben packen wir unser Tackle auf den Trollie, bei dem dann auch prompt der Reifen platzt. Gleich danach werden wir von einer Frau angequatscht, die uns einreden will, dass die gesamte Alte Süderelbe Naturschutzgebiet sei und wir hier sowieso nicht angeln dürften. Da wir nun des Trollies beraubt sind entscheiden wir uns doch für unseren alten Spot und beladen etwas genervt zum zweiten Mal an diesem Tag den Wagen. Zum Glück hatten wir am Morgen nochmal auf die aktuelle Gewässerkarte geschaut und festgestellt, dass wir unseren vorbereiteten Spot doch beangeln dürfen und einer Fehlinformation zum Opfer gefallen sind. Leicht verspätet treffen wir also an dem kleinen Kanal ein, von wo aus wir zu unserem Platz aufbrechen wollen. Wir entladen den Wagen und beladen unser Schlauchboot. Und ab geht es durch den Kanal auf die Alte Süderelbe und ca. 600 Meter darauf bis zu unserem zukünftigen Camp. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase gefällt das Schlauchbootfahren auch Dennis’ französischer Bulldogge Heidi. Nachdem die Vegetation, in einem notwendigen Maße, in die Flucht geschlagen wurde, bauen wir unser Camp auf. Es steht nun ca. 1 Meter über dem Wasserspiegel. Unsere RodPod´s stehen unten im Wasser. Das heißt jedes Mal Waathose an bei einem Run. Aber was muss, das muss! Mit Hilfe der Atropas von Dennis haben wir keine Probleme im Dunkeln die befütterten Spots zu finden und unsere Köder präzise auszulegen. Leider wird unsere Mühe in der ersten Nacht nicht belohnt. Am Mittwochmorgen legen wir unsere Köder erneut aus und füttern auch noch mal kräftig an. Muss ja schön attraktiv sein unser Angelplatz, so unsere Devise. Gegen 15 Uhr fängt es dann doch nochmal an zu piepen. Dennis hat auf seiner rechten Rute einen Fallbiß. Nach einem kurzen, aber guten Kampf kommt ein kleiner ca. 3Kg schwerer Schuppi zu Tage, der auf ein Chod-Rig gebissen hat. Leider sitzt der Haken nicht in der Unter-/Oberlippe, sondern in der linken Außenkieme. Nach dem Entfernen des Hakens erkennen wir dort eine Wunde aus der beständig Blut quillt. Aus diesem Grund lassen wir den Karpfen nicht gleich wieder schwimmen, sondern hältern in für 1 Stunde in einem Karpfensack um seinen Zustand kontrollieren zu können. Als die Stunde vorüber ist blickt uns ein fitter und quirliger Karpfen entgegen und wir können ihn in die Freiheit entlassen. Voller Elan bringen wir die Rute erneut aus und erwarten voller Ungeduld den nächsten Biss. Leider vergebens! Den ganzen restlichen Tag sowie die darauf folgende Nacht rührt sich gar nichts. Somit entscheiden wir uns unser Camp abzubauen und uns noch einen anderen Spot für die letzte Nacht zu suchen. Gegen 10 Uhr brechen wir auf. Nur ca. 400 Meter weiter werden wir auch schon fündig. Es ist eine Lichtung auf einer der alten Stacks in der Süderelbe. Schräg gegenüber hängen abgestorbene Bäume und andere Büsche ein paar Meter über das Gewässer und in dieses hinein. Der perfekte Unterschlupf für Karpfen denken wir uns. Links von uns ist in kurzer Entfernung die nächste alte Buhne zu sehen. Unserer Meinung nach auch ein sehr guter Spot. Also ist es entschieden, Zwei Ruten an die Buhne und zwei an die überhängende Vegetation. Nach kurzem Anfüttern liegen die Köder auch schon im Wasser. Wobei ich zugeben muss, dass meine Rolle an die Grenze ihrer Schnurkapazität gebracht wurde und ich es geraten hielt meine Rute lieber zusätzlich noch mit einem Zelthering zu sichern. Eine sonderbare Erfahrung! Nach getaner Arbeit hat man sich was zu essen verdient, denken wir so bei uns, und holen unser verpasstes Frühstück nach. Nun noch kurz das Camp aufbauen und die letzte Nacht kann kommen. Die Spots sind gut gewählt und wir schöpfen wieder Hoffnung. Doch auch diese Nacht rührt sich nichts, bis auf ein paar Schnurschwimmer oder ähnliches. Also streichen wir am Freitag um 12 Uhr die Segel, packen in Ruhe unser Tackle zusammen und beladen unser Schlauchboot. Im Kanal haben wir noch eine kleine Hürde zu nehmen, denn uns begegnen 2 Schwäne mit ihrem Nachwuchs… Wohl oder übel muss Dennis sie ein bisschen zur Eile drängen, wir haben schließlich keine Lust den ganzen Tag im Kanal zuzubringen. Und somit geht ein relativ erfolgloser Ansitz zu Ende. Fazit: Allgemein: Die Alte Süderelbe ist ein ziemlich zu gewuchertes Gewässer, an dem es schwer ist gute Spots zu finden. Zur Spotsuche ist ein Boot unbedingt nötig, da es sonst fast unmöglich ist überhaupt Plätze zu finden. Der Gewässergrund ist oft matschig/schlammig, sodass man teilweise erheblich einsinkt. An einigen Stellen ist es sogar so modrig, dass sich dort leicht entzündliche Gase bilden (getestet), welche beim Durchwaaten austreten. Will man anderen Grund finden, z.B. steinigen usw., dann benötigt man auf jeden Fall ein Echolot und viel Geduld. Wer die Natur mag und auch die Tierwelt, der wird die Gebiete an der Alten Süderelbe lieben. Bei unserem Ansitz haben wir 3 Storche, etliche Fledermäuse, Kormorane, einen Eisvogel und sogar eine Eule gesehen. Persönlich: Durch die ganzen veralteten Informationen über die Alte Süderelbe sind wir mit zu vielen Erwartungen an den Ansitz gegangen. Dieser 1. Test hat zumindest den Eindruck hinterlassen, dass es in dem Gewässer nicht vor Karpfen wimmelt und das evtl. auch die Jahreszeit eine Rolle spielt. Deshalb steht auch auf jeden Fall noch ein 2. Test zu einer anderen Jahreszeit an.
Augustsession 2014
Nach einem ziemlich heißen und schwülen Sommer hat es nun endlich ein bisschen abgekühlt. Die Temperatur liegt jetzt bei ca. 15°-17°C am Tag und 6°-10° in der Nacht. Das Wetter ist bewölkt und von regelmäßigen Schauern durchzogen. Genau richtig, denke ich mir. Ich habe in diesem Sommer oftmals als Schneider nach Hause gehen müssen, da es einfach zu warm war und der Sauerstoffgehalt im Wasser ziemlich gering war. Nun endlich habe ich Hoffnung auf Erfolg. Also fahre ich mit Dennis am Mittwochabend an das Rückhaltebecken, suche mir die Spots aus, an denen ich mir Karpfen verspreche und füttere dort mit der Spomb an. Ebenso am Donnerstag. Am Freitag geht es dann abends endlich los! Voller Vorfreude packe ich meinen Wagen für einen drei-Tage-Ansitz. Da ich mit Dennis angeln gehe, lasse ich dieses Mal die Karpfenliege zu Hause. Ich begnüge mich mit einem Feldbett, da wir zusammen in einem Bivvy kampieren wollen. Auf dem Weg zu ihm hoffe ich nur, dass das Wetter beim Aufbau des Camps trocken bleibt. Nun wird der Wagen endgültig vollgestopft mit seinem Tackle. Schwer beladen fahren wir also los zu dem Rückhaltebecken. Erleichtert stelle ich fest, dass es nur leicht nieselt, als wir ankommen. Nun wieder Tackle rausholen, ab damit auf den Trollie und nichts wie hin zu unserer Angelstelle. Schnell das Bivvy aufgebaut, Liegen etc. rein und dann geht es an das Wichtigste: RodPod und Ruten. 2 Ruten! Da will die Auswahl des Rigs gut überdacht sein. Ich entscheide mich für ein Whity-Pool-Rig und ein Combi-Rig. Diese beiden fische ich immer gerne, wenn ich nicht genau weiß wie der Untergrund an meinem Spot ist. An dem Whity-Pool-Rig fische ich mit einem 15mm Sweet Monstercrap Boilie, den ich vorher in Pineapple-Goo eingelegt habe. Nach Gefühl werfe ich diese Rute so nah wie möglich links neben ein Seerosenfeld. Jetzt Rute 2. Dort entscheide ich mich für einen 20mm Garlic & RobinRed Boilie. Diese Kombi hat ihren Platz kurz vor den Seerosenfeld, einen Tick weiter rechts als die 1. Rute. Dennis legt seine Ruten dann jeweils im Abstand von ca 3-5 Metern rechts neben meinen beiden Ruten ab. Bissanzeiger werden angestellt und die Swinger eingehängt. Jetzt nur noch mit der Spomb den Spot attraktiv machen und dann kann der Carp kommen, denke ich mir. Ich baue gerade die Spottingrute auf und will anfangen zu füttern, da piept mein rechter Bissanzeiger zaghaft auf. Ich bin ein bisschen irritiert, da es kein richtiger Run und auch kein richtiger Fallbiss ist und denke sofort an einen Brassen. Also lasse ich es kurz weiter zuppeln. Dann schnappe ich mir die Rute und nehme Kontakt zu dem Fisch auf. Sofort spüre ich einen größeren Wiederstand. Da ist es mir klar: Das kann kein Brassen sein, das muss ein Karpfen sein! Jetzt drille ich ihn ohne extrem viel Gegenwehr bis auf ca. 7m heran. Da scheint er plötzlich zu merken, dass er aus dem Wasser soll und geht mir richtig in die Knarre. Nun fängt der eigentliche Drill an. Dennis hat in dieser Zeit schon alles vorbereitet: Die Abhakmatte ist nass, der Kescher liegt im Wasser bereit um den Karpfen zu landen. Aber jedes Mal, wenn ich ihn über den Rand des Keschers ziehen will, überlegt sich’s der Fischi nochmal anders und zieht wieder ab. Nur Geduld, denke ich mir, sonst schlitzt er vielleicht aus! Endlich ist es soweit und er gleitet über den Kescherrand. Yes! Endlich Erfolg, denke ich so bei mir. Ich lege ihn in die Abhakmatte und entferne den Haken, der ganz vorne in der Lippe hängt. Jetzt muss er aber erst mal gewogen werden. Die Wage zeigt 21Pfd an. Schade das es so dunkel ist, sonst könnte man gleich ein paar schicke Fotos machen. Naja, so kommt er halt in den Karpfensack und wird bis zum Sonnenaufgang gehältert. Da es am Ufer sehr flach ist erbarmt sich Dennis und steigt aus seiner Hose und in den See um den Karpfen weiter draußen im tieferen Wasser zu befestigen. Jetzt werfe ich die Rute wieder an ihren Spot. Ich lasse sogar den Boilie dran, da er nicht beschädigt ist und von seiner Attraktivität nichts eingebüßt hat. So der Adrenalinschub lässt langsam nach. Jetzt aber mal zum Ende kommen! Also füttern wir noch kurz die Spots an und machen es uns in dem Bivvy gemütlich: Petroleumheizung an, Bier auf, Kippe in den Mund! Mal sehen was die Nacht noch bringt, denke ich so bei mir und dämmere langsam weg. Um 5 Uhr morgens werde ich vom Piepen meines rechten Bissanzeigers geweckt. Ich komme nicht so schnell in meine Schuhe rein, deswegen ist Dennis vor mir raus. Ich rufe ihm nur noch zu, dass er ihn drillen soll. Er haut an und….. Haken sitzt! Nach einem netten Drill und der Landung des Karpfens stellt sich heraus, dass es ein schöner Schuppi ist. Die Waage zeigt 17Pfd an. Da es immer noch dunkel ist, wird er auch gehältert. Den Rest der Nacht blieben die Pieper leider still. So, der Tag ist angebrochen. Nun einmal die Ruten neu bestücken und dann können wir die Karpfen genauer betrachten und fotografieren. Diesmal fische ich an meinem Whity-Pool-Rig einen Monstercrap Pop-Up. Die Karpfen werden wieder In die Abhakmatte gelegt und für die Fotosession vorbereitet. Jetzt sind sie natürlich wieder fit und ausgeruht und somit schwerer zu halten und zu fotografieren. Nachdem die Fotos geschossen wurden, haben wir die Karpfen schonend wieder in die Freiheit entlassen. Jetzt vergnügen sie sich wieder in ihrer Heimat! Durch die etwas stressige Nacht vergeht der Tag durch Dösen im geheizten Zelt und mit einer leckeren Mahlzeit vom Chinesen. Nachmittags gegen 15 Uhr ertönt der linke Pieper von Dennis. Ein Fallbiss! Dennis nimmt Kontakt zum Fisch auf und erkennt sofort, dass es ein Brassen sein muss. Schade! Den restlichen Tag und auch die nächste Nacht passiert leider nichts mehr. Am Sonntagmorgen um 8 Uhr packen wir unsere Sachen ein und fahren nach Hause. Fazit: Es war eine schöne Session mit wechselndem Wetter. Die beiden Karpfen waren wirklich schöne Exemplare ihrer Gattung und haben im Drill sehr viel Spaß gemacht. Der Trip hat sich auf jeden Fall gelohnt, zumal es ein Gewässer ist, welches ich vorher weder ausgelotet habe noch die Bodenbeschaffenheit untersucht habe. Hiermit danke ich auch Dennis dafür, dass er mit mir bei dieser Session war. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.