Test eines Altarms der Elbe (September 2014)

Seitdem Dennis die Aussicht auf das ASV-Ticket hat, interessiert ihn ein Altarm der Elbe sehr. Also beschließen wir diese mal zu befischen. Dazu suche ich im Internet nach dem Fischbestand, den Angelplätzen und der Grundbeschaffenheit. Leider sind alle Daten und Informationen, die ich finde, aus dem Jahr 2005 oder früher. Dort heißt es, dass der Karpfenbestand sehr gut ist. So in der Regel fängt man da laut Internet ca. 18-24Pfd Karpfen. In einem Forum steht, dass der Karpfenbestand anscheinend rückläufig ist (Thread von 2005).

Ich denke mir nichts weiter dabei und mache mich per GoogleMaps und GoogleEarth  mit Dennis zusammen an die Suche eines potentiellen Spots. Da man so aber nur begrenzt Informationen sammeln kann machen wir uns an einem Samstag mit dem Schlauchboot (ohne Motor) auf, um das Gewässer zu erkunden. Bei der Schleuse setzen wir unser Boot zu Wasser und fahren die Süderelbe hinauf. Nach einer ganz schön großen Strecke finden wir endlich eine kleine Lichtung wo keine Bäume und Büsche in das Wasser ragen und wo wir unser Camp aufschlagen können. An der gegenüberliegenden Schilfkante checken wir noch kurz den Untergrund und füttern uns dann dort und im Mittelwasser jeweils einen Spot an.

Am folgenden Tag fahren wir wieder hinaus um anzufüttern. Ganz günstig trifft sich, dass wir einen kleinen Kanal finden, der an eine Strasse führt, sodass wir fortan nur noch dort unser Boot zu Wasser lassen und uns somit eine gute Strecke zu unserem Spot sparen.
Am Montag stellt sich uns das Problem, dass mir die Information gegeben wird, dass das Südufer der Alten Süderelbe angeblich gar nicht beangelt werden darf. Daraufhin ändern wir unsere Pläne und wählen spontan einen anderen Spot, welchen wir nur per GoogleMaps inspiziert haben.

An einem Dienstag geht es dann auch voller Erwartungen vollkommen überladen los. Dieses Mal müssen ja zu unserem üblichen Tackle auch noch 2 Schlauchboote in dem Wagen Platz finden. Das Wetter ist gut, soll sogar richtig warm werden. Da es die letzten Wochen aber nicht wirklich warm war mache ich mir deswegen keine großen Sorgen.
Aber irgendwie steht dieser Ansitz schon von Anfang an unter keinem guten Stern!

Da wir zum Wasser eine kleine Strecke zurückzulegen haben packen wir unser Tackle auf den Trollie, bei dem dann auch prompt der Reifen platzt.  Gleich danach werden wir von einer Frau angequatscht, die uns einreden will, dass die gesamte Alte Süderelbe Naturschutzgebiet sei und wir hier sowieso nicht angeln dürften.
Da wir nun des Trollies beraubt sind entscheiden wir uns doch für unseren alten Spot und beladen etwas genervt zum zweiten Mal an diesem Tag den Wagen.  Zum Glück hatten wir am Morgen nochmal auf die aktuelle Gewässerkarte geschaut und festgestellt, dass wir unseren vorbereiteten Spot doch beangeln dürfen und einer Fehlinformation zum Opfer gefallen sind.

Leicht verspätet treffen wir also an dem kleinen Kanal ein, von wo aus wir zu unserem Platz aufbrechen wollen. Wir entladen den Wagen und beladen unser Schlauchboot. Und ab geht es durch den Kanal auf die Alte Süderelbe und ca. 600 Meter darauf bis zu unserem zukünftigen Camp.  Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase gefällt das Schlauchbootfahren auch Dennis’ französischer Bulldogge Heidi.

Nachdem die Vegetation, in einem notwendigen Maße, in die Flucht geschlagen wurde, bauen wir unser Camp auf. Es steht nun ca. 1 Meter über dem Wasserspiegel. Unsere RodPod´s stehen unten im Wasser. Das heißt jedes Mal Waathose an bei einem Run. Aber was muss, das muss!

 

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Mit Hilfe der Atropas von Dennis haben wir keine Probleme im Dunkeln die befütterten Spots zu finden und unsere Köder präzise auszulegen.

Leider wird unsere Mühe in der ersten Nacht nicht belohnt. Am Mittwochmorgen legen wir unsere Köder erneut aus und füttern auch noch mal kräftig an. Muss ja schön attraktiv sein unser Angelplatz, so unsere Devise.  Gegen 15 Uhr fängt es dann doch nochmal an zu piepen. Dennis hat auf seiner rechten Rute einen Fallbiß. Nach einem kurzen, aber guten Kampf kommt ein kleiner ca. 3Kg schwerer Schuppi zu Tage, der auf ein Chod-Rig gebissen hat. Leider sitzt der Haken nicht in der Unter-/Oberlippe, sondern in der linken Außenkieme. Nach dem Entfernen des Hakens erkennen wir dort eine Wunde aus der beständig Blut quillt. Aus diesem Grund lassen wir den Karpfen nicht gleich wieder schwimmen, sondern hältern in für 1 Stunde in einem Karpfensack um seinen Zustand kontrollieren zu können. Als die Stunde vorüber ist blickt uns ein fitter und quirliger Karpfen entgegen und wir können ihn in die Freiheit entlassen.

 

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Voller Elan bringen wir die Rute erneut aus und erwarten voller Ungeduld den nächsten Biss.

Leider vergebens!
Den ganzen restlichen Tag sowie die darauf folgende Nacht rührt sich gar nichts.
Somit entscheiden wir uns unser Camp abzubauen und uns noch einen anderen Spot für die letzte Nacht zu suchen. Gegen 10 Uhr brechen wir auf.
Nur ca. 400 Meter weiter werden wir auch schon fündig. Es ist eine Lichtung auf einer der alten Stacks in der Süderelbe. Schräg gegenüber hängen abgestorbene Bäume und andere Büsche ein paar Meter über das Gewässer und in dieses hinein. Der perfekte Unterschlupf für Karpfen denken wir uns. Links von uns ist in kurzer Entfernung die nächste alte Buhne zu sehen. Unserer Meinung nach auch ein sehr guter Spot.

 

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Also ist es entschieden, Zwei Ruten an die Buhne und zwei an die überhängende Vegetation. Nach kurzem Anfüttern liegen die Köder auch schon im Wasser. Wobei ich zugeben muss, dass meine Rolle an die Grenze ihrer Schnurkapazität gebracht wurde und ich es geraten hielt meine Rute lieber zusätzlich noch mit einem Zelthering zu sichern. Eine sonderbare Erfahrung!

Nach getaner Arbeit hat man sich was zu essen verdient, denken wir so bei uns, und holen unser verpasstes Frühstück nach.
Nun noch kurz das Camp aufbauen und die letzte Nacht kann kommen. Die Spots sind gut gewählt und wir schöpfen wieder Hoffnung.

Doch auch diese Nacht rührt sich nichts, bis auf ein paar Schnurschwimmer oder ähnliches. Also streichen wir am Freitag um 12 Uhr die Segel, packen in Ruhe unser Tackle zusammen und beladen unser Schlauchboot. Im Kanal haben wir noch eine kleine Hürde zu nehmen, denn uns begegnen 2 Schwäne mit ihrem Nachwuchs… Wohl oder übel muss Dennis sie ein bisschen zur Eile drängen, wir haben schließlich keine Lust den ganzen Tag im Kanal zuzubringen.
Und somit geht ein relativ erfolgloser Ansitz zu Ende.

Fazit:
Allgemein:
Die Alte Süderelbe ist ein ziemlich zu gewuchertes Gewässer, an dem es schwer ist gute Spots zu finden. Zur Spotsuche ist ein Boot unbedingt nötig, da es sonst fast unmöglich ist überhaupt Plätze zu finden. Der Gewässergrund ist oft matschig/schlammig, sodass man teilweise erheblich einsinkt. An einigen Stellen ist es sogar so modrig, dass sich dort leicht entzündliche Gase bilden (getestet), welche beim Durchwaaten austreten. Will man anderen Grund finden, z.B. steinigen usw., dann benötigt man auf jeden Fall ein Echolot und viel Geduld.

Wer die Natur mag und auch die Tierwelt, der wird die Gebiete an der Alten Süderelbe lieben. Bei unserem Ansitz haben wir 3 Storche, etliche Fledermäuse, Kormorane, einen Eisvogel und sogar eine Eule gesehen.

 

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Persönlich:
Durch die ganzen veralteten Informationen über die Alte Süderelbe sind wir mit zu vielen Erwartungen an den Ansitz gegangen. Dieser 1. Test hat zumindest den Eindruck hinterlassen, dass es in dem Gewässer nicht vor Karpfen wimmelt und das evtl. auch die Jahreszeit eine Rolle spielt. Deshalb steht auch auf jeden Fall noch ein 2. Test zu einer anderen Jahreszeit an.

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