Nachdem ich das letzte Wochenende an der Außenalster geblankt habe, wollte ich es dieses Mal woanders versuchen.
Am Montag fahren Dennis und ich also schon anfüttern. Für diese Session haben wir Mais, Weizen, Tigernüsse und Hanf gekocht. Angefüttert wird mit einem Mix aus Mais, Weizen, Tigers, Pellets, Fischmehlen und Boilies. Da wir erst Mittwoch wieder anfüttern wollen, kippen wir gleich 30l Partikel an unsere Spots. (Das Anfüttern geschieht natürlich vom Boot aus)
Wir haben uns dazu eine Kante ausgesucht, wo der Grund von 2m auf 8m abfällt. Der Boden ist mit Muscheln übersäht. Also eine perfekte Stelle für die Carps. Da wir dort noch nicht oft gefischt haben, kennen wir leider die üblichen Wege der Karpfen noch nicht, sind aber dennoch zuversichtlich. Außerdem haben andere Karpfenangler, welche kurz zuvor in der Nähe gefischt haben, relativ gute Ergebnisse erzielt.
Da Dennis Freitag noch einen Termin hat und somit erst am selbigen Tage gegen 16 Uhr zu mir stoßen kann, angle ich von Donnerstag auf Freitag mit einem Bekannten.
Natürlich haben wir den Wagen schon am Donnerstag voll beladen.
Nachdem ich unser Camp aufgebaut habe (das Tackle habe ich größtenteils mit dem Boot hin geschafft), beschäftige ich mich mit dem Aufbau der Ruten und dem Auslegen derselben.
Gegen 00:30 Uhr bekomme ich den ersten Biss auf meiner rechten Rute. Ich springe aus meinem Bivvy und sehe, dass es ein Fallbiss ist. Nach kurzer Prüfung nehme ich Kontakt zu dem Fisch auf und schlage an. Ich merke sofort, dass es kein Brassen sein kann, da dieser nicht so viel Wiederstand leisten würde.
Es ist ein kleiner Schuppi. Ca. 10-12 Pfd schwer. Genau kann ich das nicht sagen, weil ich drauf verzichte ihn zu wiegen. Er hat eine golden-braune Färbung mit einer Pigmentstörung an der hinteren Flosse, welche sich durch einen rötlichen Touch bemerkbar macht. Es ist ein wunderschönes Tier.
Nach dem erneuten auslegen der Rute beginnt wieder das Warten. Leider tut sich diese Nacht nichts mehr.
Am Morgen verabschiedet sich mein Bekannter ca. gegen 6 Uhr. Ich benutze die Morgenstunde um erneut nochmal auszulegen. Um 16 Uhr kommt dann Dennis zum Camp. Nachdem er seine Ruten aufgebaut hat legen wir unsere Angeln allesamt aus. Nach dieser Beschäftigung wird es langsam dunkel. Irgendwann bekommt Dennis einen Fallbiss auf seiner rechten Rute. Er haut an und merkt einen kleineren Carp am Haken. Leider hat er das Pech, dass dieser sich irgendwo verfängt. Nachdem er ins Boot gestiegen ist und das Blei wieder frei bekommen hat, ist der Karpfen leider ab.
Am nächsten Tage legen wir wieder früh morgens die Angeln aus, da wir ein Krabbenproblem haben müssen wir das relativ oft tun.
Gegen 12 Uhr fahre ich mit dem Auto los um ein paar Besorgungen zu machen. Als ich wieder komme sehe ich Dennis gerade eine Angel neu beködern. Ich gehe hin und er teilt mir mit, dass er soeben einen 30Pfd Spiegler zum Landgang überredet habe. Ich glaube ihm natürlich zuerst kein Wort, aber als er mir dann die Waage zeigt und den Karpfensack im Wasser, glaube ich es und wünsche ihm ein dickes Petri! Ich find es schade, dass ich nicht bei dem Drill dabei war. Dieser hat, laut Dennis, ca 10-15 Minuten gedauert und der Carp hat wirklich gut gekämpft!
Natürlich freue ich mich mit Dennis über den schönen Fisch, zumal es Dennis ‘erster 30Pfünder ist und somit sein zweit größter Fisch (Er hat einen 44Pfd gefangen und dann noch einen 27Pfd, aber keinen dazwischen). Nun will ich auch unbedingt noch einen fangen. Es überkommt mich ein übler Anfall von Fischneid 😉
Nachdem wir ein paar schöne Fotos gemacht haben, wird er wieder in die Freiheit entlassen.
Nun warte ich fieberhaft auf einen Biss. Später am Nachmittag bekomme ich dann einen Fallbiss an meiner linken Rute. Ich warte noch ab und beobachte misstrauisch die Blesshühner, welche sich an meinem Spot tummeln. Nachdem ich einige Male den Swinger wieder hochgestellt habe und er jedes Mal kurz danach wieder runter kam, nehme ich Kontakt auf und schlage an… Nun drehe ich die Schnur ein. Es ist ein merkwürdiges Gefühl… Irgendwas habe ich auf jeden Fall dran, denn es ist schwerer als normal. Manchmal verspüre ich auch ein zappeln. Als es dann an die Oberfläche kommt traue ich meinen Augen nicht. Es ist ein Blesshuhn…
Der Haken hat sich hinter seinem Flügel verhakt und die Schnur ist ihm einmal um den Hals gewickelt. Dennis macht es los und übergibt es mir fürs Fotoshooting. Zum Glück hat es das Blesshuhn relativ gut überstanden. Und da es ja beim Karpfenangeln Catch & Release heißt, so handle ich natürlich auch in diesem Falle danach.
Am Abend habe ich noch 2 weitere Fallbisse, bei denen es sich um Brassen handelt. Weiter tut sich diese Nacht leider nichts. Am Sonntag packen wir also gegen 14 Uhr zusammen, verfrachten unser Tackle aufs Boot und machen uns auf den Heimweg.
Fazit: Es war eine schöne Session in der das Wetter uns auch gut gesinnt war. Leider hat es ein bisschen an Bissen und somit auch an den Fängen gemangelt. Aber immerhin konnte Dennis einen schönen Spiegler überlisten. Die Session hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Die Dove Elbe ist ein abwechslungsreiches Gewässer mit vielen verschiedenen Bodenbeschaffenheiten usw. Es ist aber schwer einen guten Spot zu finden, an welchem der Angeldruck nicht so hoch ist. Außerdem sind oftmals die Bootfahrer ziemlich störend, da sie keinerlei Rücksicht auf uns Angler nehmen. Absenken ist Pflicht!!!
Im Sommer sollte daher das Angeln an der Doven Elbe vermieden werden. In den kälteren Monaten nimmt die Schifffahrt auf dem Gewässer ab und es ist somit einfacher und entspannter dort zu angeln.
Es sind auf jedenfall schöne Karpfen in der Doven Elbe. Auch sehr kapitale Fische sind vorhanden und insofern lohnt es sich das Gewässer weiterhin im Auge zu behalten und dort auch sein Glück zu versuchen.