Für das Jahr 2016 haben wir uns einen alten Baggersee vorgenommen. Ein einfaches Gewässer ist es nicht, aber wenn man was erreichen will, dann sollte man auch Herausforderungen annehmen.
Also ging es im März das erste Mal hin. Leider hatten wir keinen Erfolg. Dadurch aber nicht entmutigt geht es also Donnerstag los ans Wasser. Aber nicht an die Spots, die wir schon kannten. Ich hatte eine Woche zuvor vom Sandstrand aus zwei Karpfen gesehen. Also hat sich Dennis die Tiefenkarte etwas genauer angeschaut und mich überredet sich an eben diese Stelle zu setzen. Also geht’s los. Ich hole Dennis gegen 16 Uhr ab und es geht nach einem Einkauf ab ans Wasser. Das aufbauen des Camps und der Ruten dauert mal wieder etwas länger. Nachdem das endlich geschafft ist, gibt es erstmal einen Wein. Passend zum Feierabend beginnt es auch zu regnen. Das stört uns nicht weiter, haben ja ein großes Zelt.
Am nächsten Morgen gibt es erst mal gegen 7 Uhr einen schönen Kaffee. Danach muss ich leider nochmal für ein paar Stunden das Wasser verlassen. Aber Dennis hält ja die Stellung. Um 17 Uhr bin ich dann aber auch wieder da. Mit im Gepäck neue Korda Schuhe und eine Fox Mütze für Dennis. Natürlich habe ich auch an das Hackfleisch für unser Chilli gedacht. Es muss ja schließlich auch auf das leibliche Wohl geachtet werden.
Leider regnet es immer noch.
Am Abend besuchen uns noch Tom & Familie für einen kleinen Plausch am Wasser.
Später verziehen sich auch langsam die Wolken am Himmel und es wird eine fast wolkenlose Nacht.
Der Samstag begrüßt uns mit Sonne und auflandigem Wind. Aber bevor ich das richtig wahrnehmen kann begrüßt mich ein mürrisch dreinschauender Dennis.
Die ersten Worte, die ich von ihm an diesem Morgen zu hören bekomme sind :“Ich habe echt eine Krawatte!“ Er ist mürrisch, schließlich hat er seine Hoffnungen auf diesen Platz gesetzt und ja schon seid einiger Zeit eine Pechsträhne. Nach dem morgendlichen Kaffee zieht er dann auch gleich los um einen anderen Spott zu finden, den er anwerfen kann. Nach 1-2 Stunden spotten findet er dann das gesuchte Plateau. Aber kaum hat er mir von seinem Erfolg erzählt und schöpft neue Hoffnung, kommt ein Angler an, der sich zwischen den Spott und unser Camp setzt. Nachdem Dennis seinen Frust in einer vollen Kuksa mit Wein ersoffen hat, entscheiden wir uns neu auszuwerfen und an der hinteren Kante auf ca 5,5-6 Metern Tiefe zu fischen.
Da wir an den Tagen zuvor Probleme mit Reierenten hatten (die haben uns unser ganzes Futter sofort wieder weggefressen) verzichten wir ab heute auf Partikel. Wir füttern nur noch Boilies und Halibutpellets. Unser Plan geht auf. Die Enten lassen uns in Ruhe und wir haben einen ruhigen Spott.
Wir sitzen gerade bei einer Tasse wein vorm Zelt zusammen, als mein Micron zwei mal piept. Unsere Aufmerksamkeit wird nun auf meine linke Rute konzentriert. Ca. 10 Sekunden später gibt es noch einmal 3 pieper und ich gehe langsam auf das Rod Pod zu. Ich habe noch nicht die Hälfte zu meinem Pod zurückgelegt….
PIIIIIIIIIIEEEEEPPPP! VOLLRUN.
Ich sehe die Rolle abspulen, renne zur Rute und nehme den Kampf an. Ich habe einen kampfstarken Gegner. Dennis steht mittlerweile im Wasser um den Carp zu keschern. Teamarbeit halt!
Nach einem kurzen Kampf ist er im Kescher. Jackpot!
Es ist ein schöner Schuppi. Kein Riese, aber schön anzusehen. Er hat markante Merkmale. Diesen Fisch erkenne ich nächstes mal wieder!
Nach einem kurzen Fotoshooting setzen wir ihn vorsichtig wieder zurück in sein Element.
Jetzt erstmal zurücklehnen und über den gefangenen Fisch und die Umstände sprechen. Er hat auf einen Ananas Pop Up an einem Chod-Rig gebissen.
Natürlich warten wir ab nun jederzeit auf einen Biss. Die Karpfen sind ja offensichtlich da, also warum nicht ein zweiter Run.
Es bleibt aber ruhig und auch in der Nacht auf Sonntag ertönen unsere Bissis nicht.
Eigentlich war geplant am Sonntag gegen 9 Uhr das Camp abzubauen und den Heimweg anzutreten. Aber gestern hat der Karpfen auch erst um 16 Uhr gebissen.
Der Wind steht immer noch auflandig und die Sonne kämpft sich ab und zu einen Weg durch die Wolken. Eigentlich optimale Bedingungen. Also entscheiden wir uns bis ca. 15 Uhr zu bleiben.
Doch die Pieper bleiben still.
Also geht’s um 15 Uhr ans einpacken. Als letztes kommen die Ruten dran. Die Abhakmatte ist schon ausgeleert und zum trocknen hingestellt. Ich bringe gerade den Kescher nach oben als ich einen kurzen Piepser höre und Dennis ruft, dass er einen Run hat. Ich blicke mich ungläubig um und sehe Dennis beim Drill. Also ab in die Waatstiefel und ins Wasser um den fisch zu Keschern. Nach einem guten Drill zeigt sich der Buckel eines Spieglers an der Wasseroberfläche. Wir können ihn sicher landen und laden ihn zu einem Fototermin ein. Dann noch kurz wiegen. Die Waage bleibt bei 17,2 KG stehen. GEIL!!!
Er hat wahrlich in der letzten Minute gebissen. Also liegt es auf der Hand: Wir taufen ihn auf „Last Minute“.
Nun wird zuende eingepackt und es geht nach Hause.
Fazit: Es war eine geile Session. Sie hatte Höhen und Tiefen, aber am Ende konnten wir zwei schöne Fänge verbuchen und Dennis hat seine Pechsträhne abgelegt. Die Zeit in der Natur und am Wasser ist mal wieder viel zu schnell vorbei gegangen. Aber wir kommen wieder!!!